EIN NEUER PLATZ FÜR 10.15 !
Der Pavillon 10.15 ist der letzte seiner Art auf dem Gelände der Alten Messe.
Von Beginn an waren die Pavillons zahlreich zwischen die großen Messehallen gestreut.
In ihrer individuellen Gestaltung schmeichelten die kleinen Schmuckstücke den Augen der Besucher und trugen so enorm zum volksfestartigen Charme des Geländes bei. Als Möglichkeit, sich unabhängig und auffällig zu präsentieren, waren sie auch für die Aussteller nicht mehr wegzudenken, sie vermittelten immer einen besonderen Status.
Die Pavillons der Alten Messe wurden meist für eine überschaubare Nutzungszeit konzipiert.
Nicht so der Pavillon 10.15. Diesen ließ sich die BANK FÜR GEMEINWIRTSCHAFT errichten. Seine hochwertige und solide Ausführung vermittelt ewigen Bestand. Dazu trägt die unverwüstliche Fassade aus eloxiertem Aluminium wesentlich bei. Als Exportfirma baute das Metalleichtbaukombinat mit hohen Standards. Der Frankfurter Architekt Hans-Ulrich von Mende ließ auch das Interieur komplett importieren, damit nur langlebigste Materialien verbaut wurden.
Mit dem Verkauf des Grundstückes an die Firma Stadler wurde die Zukunft für den Pavillon ungewiss. Der Denkmalschutz bescheinigte dem Gebäude eine Denkmalwürdigkeit, konnte sich aber nicht dazu durchringen, es auf die Denkmalliste zu setzen. Am Ende siegten die Verwertungsinteressen für die Grundstücksfläche.
Mit einer aufwändigen privaten Initiative wurde der Pavillon demontiert und geborgen, um ihn für das Alte Messegelände zu erhalten. Einen neuen Platz könnte er in Nachbarschaft zum Kreis’schen Kuppelbau finden. Dieser Platz ist umso schlüssiger, als er die Anfänge des Geländes mit der Internationalen Bauausstellung 1913 markiert. Das für die Technische Messe typische Nebeneinander von historischer und moderner Architektur, von großen Hallen und kleinen Pavillons könnte an dieser Stelle noch einmal exemplarisch veranschaulicht werden.
Die Nachwelt wird diese Initiative sicher zu schätzen wissen.